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Qualifying in Aragon

  • Autorenbild: Sascha Schnellmann
    Sascha Schnellmann
  • 7. Juni
  • 3 Min. Lesezeit
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„Blut, Sand und Pole: Marc Márquez schlägt Bruder Alex im Aragon-Showdown“


07. Juni 2025 von Paddock Nation


Aragon, MotorLand – 14:57 Uhr. Die Hitze flimmert über der Zielgeraden, der Asphalt ist über 50 Grad heiß. Marc Márquez duckt sich hinter die Kanzel seiner Ducati GP25, nimmt Turn 9 voll, tänzelt durch Turn 10 – und brennt eine 1:45.704 in den Boden. Eine Zeit, schneller als jede zuvor auf dieser Strecke gefahrene Runde. Während die Tribünen toben, ballt er die Faust: Pole Nummer 99 für den „König von Aragon“.

Doch die Geschichte dieses Qualifyings ist mehr als eine schnelle Runde. Es ist ein Familiendrama, ein strategischer Schlagabtausch – und ein Statement im Titelkampf.


Szene eins: Alex greift an

Es war Alex Márquez, der früh im Q2 mit 1:45.964 die Messlatte setzte. Auf identischem Ducati-Material, aber aus dem Vorjahr (GP24), schien der jüngere Márquez-Bruder bereit, erstmals eine Pole gegen seinen großen Bruder einzufahren.„Ich wusste, dass ich ihn unter Druck setzen muss, sonst kommt er im letzten Moment“, sagte Alex später – halb im Scherz, halb im Ernst.


Szene zwei: Marc antwortet

Und tatsächlich: Drei Minuten vor Schluss fuhr Marc Márquez raus, ließ sich im ersten Sektor noch Zeit – und zündete dann. Ein wackliger Rutscher in Turn 1 schien ihn nur zu motivieren. Mit chirurgischer Präzision holte er sich im letzten Sektor drei Zehntel Vorsprung auf Alex – und überquerte die Linie in einer Rekordzeit:1:45.704 Minuten. Streckenrekord. Pole. Geschichte.


Szene drei: Morbidelli ist zurück

Still und beeindruckend konstant schob sich Franco Morbidelli auf P3 – sein bislang bestes Qualifying der Saison.„Das Team hat über Nacht das Motorrad transformiert. Heute konnte ich endlich so fahren, wie ich es liebe – aggressiv und flüssig“, sagte der Italiener auf der Pressekonferenz.Morbidellis Zeit: 1:45.984 Minuten.


Analyse: Die Pole der Präzision

Marc Márquez’ Quali-Erfolg war kein Zufallsprodukt. Entscheidend waren:

  • Reifenwahl: Soft vorne, Soft hinten – mit perfekt gesteuertem Temperaturfenster.

  • Setup: Kurveneingang auf Grip, Ausgang auf Stabilität. Ducati hat das Balance-Problem früherer Jahre komplett im Griff.

  • Fahrstil: Márquez nimmt die engen Links (besonders Turn 10) mit mehr Lenkwinkel und Vertrauen als jeder andere Pilot – ein Erbe seiner Honda-Zeit, aber nun gepaart mit Ducati-Power.


Selbst die KTM-Piloten Acosta und Binder, beide bekannt für ihre Risikofreude, konnten nicht mithalten – sie belegten P5 und P6.


Streitpunkt Ducati-Dominanz

Die ersten vier Startplätze gingen an Ducati. Wieder einmal. Kritiker monieren, die Marke dominiere die MotoGP technisch zu stark. Márquez aber kontert kühl:„Ich fahre gegen mich selbst. Nicht gegen Pecco. Nicht gegen Ducati. Gegen mich.“Ein Satz, der Respekt einfordert – und gleichzeitig die Konkurrenz entnervt.


Startaufstellung MotoGP Aragon 2025 – Top 6:

  1. Marc Márquez (Ducati Lenovo) – 1:45.704

  2. Alex Márquez (Gresini Ducati) – +0.260 s

  3. Franco Morbidelli (VR46 Ducati) – +0.280 s

  4. Francesco Bagnaia (Ducati Lenovo) – +0.603 s

  5. Pedro Acosta (Red Bull KTM) – +0.617 s

  6. Brad Binder (Red Bull KTM) – +0.629 s


Man kann viel über Technik, Reifen, Markenpolitik sprechen – aber am Ende entscheidet das Talent. Marc Márquez hat in Aragon nicht nur eine schnelle Runde geliefert. Er hat eine Botschaft gesendet: Dass es in diesem Sport noch um Mut geht. Um Präzision unter Druck. Und um die Magie, die entsteht, wenn Mensch und Maschine im Grenzbereich verschmelzen. Wer ihn 2025 schlagen will, muss mehr als nur ein gutes Bike haben – er muss bereit sein, Geschichte zu schreiben.

 

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