Regenkrimi am Sachsenring
- Sascha Schnellmann
- 12. Juli
- 2 Min. Lesezeit

Márquez holt sich die Pole – Viñales stürzt, Bagnaia im Albtraum
12. Juli 2025 – Paddock Nation
Einstieg
Ein Tropfen auf der Visierbrille, der Herzschlag wird schneller – genau so beginnt die entscheidende Szene. In Q2 fährt Marc Márquez die Runde seines Lebens: 1 :27.811 im strömenden Regen sichert ihm die Pole, die 101. seiner Karriere – eine Zahl, die selbst alteingesessene Legenden in den Schatten stellt.
Chronologie des Geschehens
Q1 – Der Kampf ums ÜberlebenIn unberechenbarer Nässe kämpften sich Zarco und Viñales durch die Regenreihen bis ins Q2. Doch Viñales’ Risiko Zahlung: kurz darauf stürzte der Tech3-KTM-Pilot schwer in Kurve 4 und muss das Wochenende abbrechen.
Q2 – Das Duell der TitanenMárquez betritt die Strecke souverän und unter Druck: Regen und rutschiger Asphalt fordern Nerven. Zarco nimmt die Herausforderung an – und bringt die LCR-Honda in Schlagdistanz. Doch Márquez behält den kühlen Kopf. 1:27.811 sichert ihm die Pole – 0,151 Sek Vorsprung auf Zarco, der sein bestes Regen-Quali seit Silverstone 2022 liefert Marco Bezzecchi komplettiert die erste Reihe mit einer starke 1:28.232 – Aprilias erstes Front-Row-Ergebnis.
Dramaturgische Spannungsmomente
Herzflattern bei Márquez: In Kurve 11 verliert er kurz die Kontrolle – doch er fängt die Zitterpartie souverän ab.
Zarco im Schatten der Vergangenheit: Aus Q1 ins Q2 – und fast die erste Pole seit 2022 – 0,151 Sek Rückstand. Ein Triumph, der zum Greifen nah war .
Bagnaia im tiefsten Tal: Der Ducati-Weltmeister erlebt ein Desaster: 1,473 Sek langsamer als Márquez, an vorigen Tagen als “nightmare” bezeichnet.
Faktenanalyse & Technikgeschehen
Reifen & Strategie:Alle Top-Platzierten fuhren auf Regenreifen mit kompletter Profilierung. Das Set-up forderte maximalen Grip – besonders bei spät ansteigender Wassertiefer, was Márquez’ späte Push-Runden ermöglichte.
Fahrstile & Sektorzeiten:Márquez brillierte in nassen zweiten und dritten Sektor – während viele Kontrahenten abrutschten, zeigte er Kreidebleiche - Konzentration pur. Zarco war im ersten Sektor druckvoll, verlor aber im Schlussabschnitt.
Technik:Ducati bleibt bei Stabilitätssetup mit weicher Federung – ein Vorteil bei nassen Turn 12/13. Honda punktet mit Zarcos Risikoabstimmung. Aprilia optimiert Bremsbalance – Bezzecchi profitierte sichtbar.
Zitate
Marc Márquez:„Als ich die Runde sah – 1 :28.0 – dachte ich: jetzt atmen, Ziel erreicht. Dann fiel der letzte Split, und ich wollte mehr“
Johann Zarco:„Im Regen dachte ich: hier ist meine Chance. Marc war stark, aber knapp geblieben – zweit-schnellster Regenpilot dieses Jahr“ .
Francesco Bagnaia:„Ich bin schockiert über meine Pace. Beim Push verliert das Hinterrad sofort Grip – im Nassen ein Albtraum“ .
Kontroversen & Meinungsräume
Viñales’ Sturz: Debatte um Fahrerüberlastung – Tech3 plädiert für bessere Streckeninspektion.
Bagnaia vs. Motorsportfans: Wachsende Kritik – selbst der Weltmeister wirkt ratlos im Regen – stimmt starkem Publikumsskepsis zu.
Abschließender Ausblick
Márquez führt die Startaufstellung bei Sprint und Rennen an – doch der Regen wird auch morgen eine Rolle spielen. Wer das Nervenflattern unter Dauerregen meistert, wird triumphieren. Bezzecchi kann morgen aus der ersten Reihe früh Druck machen, während Bagnaia terreurös aufholen muss.
Subjektiv – Paddock Nation:Márquez ist und bleibt der König des Sachsenrings. Doch bei aller Bewunderung: Die wahren Gewinner sind heute jene Piloten, die sich im Regen entfaltet haben – Zarco und Bezzecchi. Während die Ducati-Flaggschiffe bagnaia & co. im Regen taumeln, zeigt der Regen: wahre Größe liegt in Anpassung, nicht in Technik.