Jorge Martín kündigt Abschied von Aprilia an
- Sascha Schnellmann
- 28. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 29. Mai
Der Vertragspoker eskaliert

28. Mai 2025 – Von Paddock Nation
MotoGP-Weltmeister Jorge Martín will Aprilia Racing zum Saisonende 2025 verlassen. Er beruft sich auf eine Ausstiegsklausel, die Aprilia jedoch nicht anerkennt. Ein Rechtsstreit scheint unausweichlich.
Der amtierende MotoGP-Weltmeister Jorge Martín hat offiziell erklärt, dass er Aprilia Racing nach der Saison 2025 verlassen möchte. Martín, der erst zu Beginn des Jahres von Pramac Ducati zum italienischen Werksteam wechselte, beruft sich auf eine vertraglich vereinbarte Ausstiegsklausel. Diese soll ihm erlauben, den Vertrag vorzeitig zu beenden, sollte Aprilia nach sechs Rennen nicht unter den Top 5 der Konstrukteurswertung liegen. Aprilia hingegen bestreitet die Gültigkeit dieser Klausel und besteht auf Vertragstreue bis Ende 2026.
Martíns Zeit bei Aprilia war bislang von Verletzungen geprägt. Ein schwerer Sturz beim Katar-GP führte zu elf Rippenbrüchen und einem Pneumothorax, wodurch er den Großteil der bisherigen Saison verpasste. Trotz dieser Umstände sieht Martín die Bedingungen für die Ausstiegsklausel als erfüllt an. Er betont, dass es ihm nicht um Konflikte gehe, sondern um die Kontrolle über seine Karriere.
In einem offiziellen Statement erklärte Martín:
„Als wir den Vertrag unterzeichneten, vereinbarten wir, dass ich unter bestimmten Umständen das Recht habe, meine Zukunft für 2026 zu entscheiden. Dies war eine wesentliche Bedingung für mich, das Vertragsangebot damals anzunehmen.“
Aprilia reagierte mit Unverständnis auf Martins Ankündigung. Teamchef Massimo Rivola betonte, dass der Vertrag bis Ende 2026 gültig sei und man keine Verhandlungen über eine vorzeitige Beendigung geführt habe. Er verwies zudem auf den jüngsten Sieg von Marco Bezzecchi beim Großen Preis von Großbritannien als Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit der RS-GP.
Martíns mögliche Abkehr von Aprilia wirft Fragen hinsichtlich seiner Zukunft auf. Während ein Wechsel zurück zu Ducati unwahrscheinlich erscheint, wird über ein mögliches Engagement bei Honda spekuliert. Dort könnte er die Nachfolge von Luca Marini antreten, dessen Vertrag Ende des Jahres ausläuft.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein, ob es zu einer einvernehmlichen Lösung zwischen Martín und Aprilia kommt oder ob der Fall vor Gericht landet. Für Aprilia steht nicht nur die Beziehung zu einem Topfahrer auf dem Spiel, sondern auch das Image des Teams im Fahrerlager.